Rosé aus Leidenschaft, das bedeutet für uns auch, Weine von gleichbleibend hoher Qualität zu erzeugen, die das Terroir widerspiegeln. Das geht aber nur mit nährstoffreichen Böden und einer großen Artenvielfalt in den Weinbergen. Schon aus diesem Grund haben wir den gesamten Weinbau auf biologischen Anbau umgestellt. Der Verzicht auf Herbizide, Insektizide und synthetische Pestizide sowie die mechanische Bodenbearbeitung sind Grundvoraussetzungen für die Bio-Zertifizierung (AB – certifié Agriculture Biologique), die wir 2022 erfolgreich absolviert haben.
Unser unternehmerisches Handeln ist ganzheitlich auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Deshalb haben wir auch die biologisch-dynamische Arbeitsweise fest im Blick und arbeiten heute schon intensiv mit einzelnen biodynamischen Anwendungen, im Bewusstsein, dass dieser Prozess noch lange nicht abgeschlossen ist und stets sinnvoll an die natürlichen Gegebenheiten der Region und eines Jahrganges angepasst werden muss.
10 Milliarden Mikroorganismen sind für eine gesunde Vitalität in dieser kleinen Humusmenge verantwortlich. Sie brauchen Wasser, Luft und Nährstoffe und wirken sich äußerst positiv auf das gesamte Ökosystem im Weinberg aus. Weil der Klimawandel zudem den Trockenstress für die Reben verstärkt, verbessert ein hoher Humusanteil die Fähigkeit des Bodens, Wasser und damit auch Nährstoffe zu speichern. Deshalb begrünen wir unsere Weinberge mit spezifischen Pflanzen wie z.B. Buchweizen, Ackerbohnen, Hafer und Wicken. In ihrem Schatten sind die Bodentemperaturen eindeutig niedriger, was die Trauben an den Rebstöcken gleichmäßiger reifen lässt und die Wasser Reserven des Bodens schont.
Spezielle natürliche Fermente und biodynamische Präparate unterstützen diese Pflanzen und die Reben in besonders trockenen, heißen und anderen Stressphasen während des wichtigen Wachstums und erhöhen die Vitalität im Boden. Dadurch fördern wir die Anreicherung von Kohlenstoff im Boden, was eine aktive Humusbildung zur Folge hat. Dieser Kohlenstoff wird der Atmosphäre in Form von CO2 entzogen und leistet einen wichtigen Beitrag zur CO2-Bilanz der Domaine de la Coquillade. Darüber hinaus wirkt sich die Begrünung positiv auf die Gesundheit der Reben aus, so dass wir den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich reduzieren können.
Die Entstehung natürlicher Hefen im Weinberg, die sich nach ihrem Absterben im Winter jedes Jahr im Frühjahr wieder neu im Weinberg ansiedeln müssen, ist von größter Relevanz. Denn nur diese natürlichen Hefen ermöglichen die Spontangärung unserer Weine im Keller ohne Zugabe von handelsüblichen Reinzuchthefen.
Wir verdanken sie einem kleinen Wunder der Natur: Naturhefen überwintern im Verdauungstrakt von Insekten, vor allem von Wildbienen. Sobald diese, angelockt von den Frühlingsblüten, ihr Winterquartier verlassen, hinterlassen sie überwinterte Hefezellen in den Weinbergen. Wind und Regen sorgen als effiziente Helfer für die natürliche Verbreitung dieser Hefen, die später für die Gärung zur Verfügung stehen müssen. Die jährlich wechselnde Hefepopulation verstärkt zudem den besonderen Ausdruck eines Jahrgangs in einer bestimmten Lage und betont die Individualität einzelner Weine.